Theos Geschichte

"Liebe kleine Menschen, liebe große Menschen, ich, Meerschweinchen Theo, bin KEIN Spielzeug!
Lange Zeit dachte ich, ich wäre es. Ich wohnte mit meiner Freundin bei einem kleinen und einem großen Menschen. Wir lebten im Zimmer des kleinen Menschen. Essen gab es bei uns manchmal, manchmal hungerten wir. Wenn die Stalltür aufging, versuchten wir schleunigst abzuhauen, aber der kleine Mensch war schneller, hob uns unsanft an und rannte z.B. mit uns durchs Zimmer, zog uns Puppensachen an und ließ uns auch schon mal unsanft fallen. Eines Tages wurde meine Freundin immer dicker und auf einmal rannten 3 Babys mit im Stall rum. Ein paar Wochen später waren da noch mehr Babys. Und das Essen und auch Säubern unseres Stalls wurde immer weniger – der kleine Mensch kam meist erst abends nach Hause und beachtete uns nicht. Wenn wir laut quiekten hat er uns nur angeschrieen, wir sollten ruhig sein. Wir hatten Hunger, wir waren dreckig und so quiekten wir immer lauter und öfter. Irgendwann kam der große Mensch in unser Zimmer und sagte zu dem anderen, der ihn begleitete: 'Da, nimm sie, das Kind kümmert sich eh nicht mehr drum'. Wir wurden eingepackt und fuhren Auto.
Als wir in einer anderen Wohnung ankamen, sagte dieser neue große Mensch:'„Keine Sorge, von nun an kümmert sich jemand um euch'. Als erstes wurden wir alle der Reihe nach hochgehoben, mittlerweile waren wir zu zehnt. Dann wurden wir aufgeteilt in verschiedene Ställe. Wir Jungs bekamen einen schönen, sauberen Stall, die Mädels einen anderen. Ich war ein wenig traurig von meiner Freundin getrennt zu sein, aber nach einer Weile Tiefschlaf (der Mensch hatte es Kastration genannt) und 6 Wochen später durfte ich wieder zu meiner Freundin. Auch juckte es uns mittlerweile nicht mehr, das war super. Der Mensch im weißen Kittel, der uns eine fiese Spritze gegeben hat, hatte gesagt, bald höre das Jucken auf und die Milben wären weg.
Das schönste aber an unserem neuen Leben ist: Wir sind kein Spielzeug mehr. Wir werden nur sanft gehoben, lieb gestreichelt, und es gibt regelmäßig Futter. Auch hier leben zwei kleine Menschen mit den zwei großen zusammen im Haus. Anfangs hatten wir ganz schön Angst vor den kleinen Menschen. Aber hier ist alles ganz anders. Die kleinen Menschen dürfen uns nur anheben, wenn ein großer Mensch dabei ist, und sind ganz vorsichtig und lieb zu uns. Manchmal lassen auch sie sich wochenlang nicht vor unserem Stall blicken – aber das ist nicht schlimm, denn auf die großen Menschen ist immer Verlass. Jeden Tag gibt es was zu Essen und wir haben immer einen sauberen Stall.

Euer Theo"

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